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Mittwoch, 8. September 2010

Ein Besuch auf der Hair Fair 2010

Hallo!

Akemi möchte heute ausgehen. Nein, nicht zum tanzen. Zu einem Modeevent der besonderen Art. Der Hair Fair 2010. Eine Messe für Haare, die gerade auf vier Sims veranstaltet wird. Für Akemi gibt es nichts Wichtigeres als Haare. Sie zittert vor Aufregung, kann es kaum erwarten.


Akemi brezelt sich auf. Auf so einem Event will man ja schließlich sehen und gesehen werden. Tolles Kleid, extravagante High Heels, hochgesteckte Haare, Augenwimpern, feinster Schmuck, natürlich darf ein Facelight und ein AO nicht fehlen. In Norddeutschland sagen wir "watt mutt, dat mutt", was soviel heißt wie: "Was sein muss, muss sein"!


Die 600 Prims wiegen schwer. Gegen den Willen der Erdanziehungskraft gelingt Akemi dennoch ein aufrechter Gang.

Allerdings muss sie einige Male tief durchatmen, damit ihr Lächeln nicht gequält wirkt. "Was sagt Mutti doch immer…"Wer schön sein will, muß leiden".


So, nun aber los! Schnell eine LM in Akemis Blog berührt. Die Karte verrät, auf der Sim "Hair Fair 4" sind nur 48 Leute. Also, nix wie hin!


ffffffffffffffft, kling…der Teleport klappt beim 2. Anlauf problemlos. Das Bild wird schnell klar und deutlich. Akemi steht in einer Traube von Damen.


Einige schweben mit ausgestreckten Armen. Andere scheinen während des Gehens eingefroren zu sein, manche tippen endlose Briefe, wieder andere laufen um ihr Leben, ohne einen Meter voran zu kommen. Augenblicklich wird Akemi klar, hier hat der Lag die Macht! Sie versucht aus diesem Pulk zu fliehen. Nur schnell weg. Das Erste Ausstellungszelt ist schließlich nur ein paar Meter entfernt. Gehen klappt schon mal…nur, gegen Akemi ist jede Nacktschnecke ein Düsenauto. Nach einer gefühlten halben Stunde und 2 Meter des Vorwärtskommens gibt sie auf. Es muß einen anderen Weg geben.


Silberne Kugeln vor einigen Zelten lenken Akemis Aufmerksamkeit auf sich. Sie zielt sie an, und setzt sich drauf. uuuuii, das hat geklappt. Sie sitzt vor einem Zelt. Das Aufstehen klappt auch nach dem 20. Versuch. So, nun aber ins Zelt. Das Gehen fällt hier leicht. Akemi rennt los. Hindernisse werden überrannt. Durch Auslagen, durch Zelte, immer weiter, bis…"plupp", sie plötzlich wieder am Ausgangspunkt steht. Langsam, ganz langsam steigt ihr Blutdruck.


Sie erinnert sich an einem Bericht über Lag, den sie vor ein paar Tagen gelesen hatte. Ein allwissender Kenner hatte geschrieben, dass sich jeder seinen Lag größtenteils selbst erzeuge. Und zwar mit allem was er am Körper trägt, aber auch mit einem zu schwachen heimischen Rechner.


Nun, an meinem Rechner kann es nicht liegen. Akemi wird mit einem 27er iMac der neusten Generation gesteuert. Jegliche Anforderungen an die Hardware stellt dieser Rechner im Überfluss bereit. Dennoch entlaste ich die Grafikkarte, in dem ich den Grafik-Regler des Viewers ganz nach links schiebe. Danach geht es an Akemis Wäsche..


Sie schaut sich nach allen Seiten um. Alle scheinen mit dem Lag zu kämpfen. Es geht nicht anders, Akemi macht sich nackt. Alles weg. 0 Prims. Zum Glück sind hier nur Fremde. Sie versucht eine Vorwärtsbewegung. Aber es geht nicht! Ein Unterschied zu eben ist selbst nach 10 Minuten nicht feststellbar.


Mit schweißnasser Stirn verflucht sie selbsternannte Fachmänner. Ärgerlich fragt sie sich, warum die nicht mal ihr eigenes Geschreibsel testen! Nach einer Weile bekleidet sie sich wieder. Aber nur mit einem 0 Prim Outfit. Denn selbst das Anziehen der Haare erfordert hier zu viel Zeit. Das rezzen dauert einfach zu lange.


Mit viel Geduld und kurzen, lagarmen Momenten, schafft sie es dann doch irgendwann, einiges auf der Hair Fair 2010 zu sehen. Und Akemis Geduld wird belohnt. Die Aussteller haben sich große Mühe gegeben. Ihre Kreativität kennt scheinbar kaum Grenzen. Denn auf der Hair Fair sind nur neue Frisuren zu sehen. Und darunter sind sehr viele, die man auch in der Art noch nicht gesehen hat.

Aber auch hier hat der Lag die Macht an sich genommen. Das Rezzen der Plakate dauert oft Ewigkeiten. Und manchmal ist es unmöglich eine Demo oder ein kleines Geschenk zu bekommen. Man klickt auf "buy", aber nichts passiert.


Vielleicht wagt Akemi in ein paar Tagen noch einmal einen Besuch. Denn gesehen hat sie lange noch nicht alles. Dafür reichte ihre Zeit bei weitem nicht aus.Vielleicht klappt dann ja auch alles problemlos. Denn wir wissen ja auch, das SL manchmal sehr launische Tage hat.

Zwei schöne Frisuren von (Dernier Cri) Kira u. Aya


Fazit:

Mal wieder werden uns mit der Hair Fair 2010 die Grenzen der Technik aufgezeigt. Solch einen Lag habe ich in 3 ½ Jahren SL noch nicht erlebt. Kaum zu glauben, die Amis schießen Raketen zum Mond, aber in Second Life muss eine Sim auf wenige Avatare begrenzt werden, damit ein ruckelfreies Fortbewegen garantiert ist.


Die Veranstalter machen es sich leicht, indem sie die Schuld auf die Besucher schieben. Schließlich haben die zu wissen, dass jeder zu einem besucherstarken Event möglichst nackt zu erscheinen hat!

Das hat aber noch nie geklappt, und es wird auch nie klappen.

Muss man den Veranstaltern wirklich sagen, dass es in unserer Gesellschaft viele Unbelehrbare gibt, die in Erster Linie an sich selbst denken? Woher kommt denn die Redensart "nach mir die Sintflut"?


Ich denke, die Veranstalter haben nicht gründlich genug ihre Hausaufgaben gemacht!


Wie naiv muss man sein, wenn man glaubt, dass alle Besucher "primfrei" erscheinen?

Die Veranstalter haben "lagarm" gebaut, und die Besucherzahl auf 50 reduziert. Aber warum haben sie nicht getestet, ob diese Vorkehrungen ausreichend sind?


Es kann doch nicht im Interesse der Veranstalter, und erst recht nicht im Interesse der Aussteller liegen, wenn die meisten Besucher ohne etwas kaufen zu können, frustriert den Heimweg antreten müssen?


Ein Umdenken ist dringend erforderlich. Einen sicheren Rat kann auch ich nicht geben.

Und ich überlege, ob es gut wäre, die Anzahl der Sims zu verdoppeln, und die Zahl der gleichzeitigen Besucher pro Sim zu halbieren.

Weiterhin frage ich mich, ob die Aussteller wirklich einen Ausstellungsraum benötigen. Wäre es für die Besucher nicht einfacher, wenn sie beim "querfeldein" laufen auch sehen könnten, wohin sie gehen?

Aber ob diese Maßnahmen Erfolg hätten, ließe sich doch vorab testen!


Natürlich kosten 8 Sims doppelt so viel wie 4! Aber der Gewinn durch die Verkäufe würde die Mehrkosten der Sims locker ausgleichen. Da bin ich mir sehr sicher!


Als nächstes erwartet uns die Fashion Week. Gespannt blicken wir ihr entgegen.


Liebe Grüße, Eure Akemi Imako

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